Prophet Muhammad (sav) ist der letzte Gesandte Gottes. Ihm
hat Gott sein Wort, den Koran, innnerhalb von 23 Jahren offenbart. Er ist
Vorbild für die Muslime. Seine Aussprüche, Verhaltens- und Lebensweisheiten wurden
von seinen Gefährten festgehalten und überliefert.
Er wurde um das Jahr 570 n. Chr. in Mekka auf der Arabischen
Halbinsel geboren und gehörte dem Stamm der Quraish an. Seine Abstammung geht
auf den Propheten Ismael, den Sohn Abrahams und Hagars, zurück. Der Prophet
verlor früh seinen Vater Abdullah und seine Mutter Aminah. Als Vollwaise wuchs
er zunächst bei seinem Großvater Abd’al-Muttalib, später bei seinem Onkel Abu
Talib auf.
Der Götzendienst (Polytheismus) war zur damaligen Zeit in
Mekka sehr verbreitet. Die gesellschaftlichen Lebensumstände dort waren
schlecht und grausam.
Der Prophet entwickelte sich bereits vor seiner
Gottesgesandtschaft für seine Umwelt und Mitmenschen zu einer
vertrauenswürdigen Persönlichkeit und erhielt demgemäß den Beinamen ´Muhammd
el-Amin´ [ ‘Muhammad der Vertrauenswürdige’]. Jedermann vertraute ihm seine
wertvollsten Gegenstände an, die er sonst niemandem übergeben konnte. Gott
erwählte ihn als seinen letzten Propheten und bereitete ihn auf seine große
Aufgabe vor. Er galt als eine fehlerfreie, makellose Persönlichkeit und war vor
Sünden beschützt.
Etwa im Alter von 25 Jahren heiratete der Prophet Khadidja,
für die er bereits Handelsbeziehungen übte. Sie hatten zwei gemeinsame Söhne
und vier Töchter.
Offenbarung und Botschaft
Im 40. Lebensjahr (610 n. Chr.) erhielt er die erste
Offenbarung Gottes durch den Engel Gabriel auf dem Berge Nur. Dorthin zog er
sich bereits öfter zurück, um über die unmoralische Lebensart seiner
Gesellschaft nachzudenken, bevor er mit der Gottesgesandtschaft ausgezeichnet
wurde.
Vers für Vers, Abschnitt für Abschnitt vervollständigte Gott
der Allerbarmer seine Offenbarung in 23 Jahren. Die erste Aussage der
Offenbarung Gottes an seinen Gesandten lautete:
„Lies, im Namen deines Herrn, der erschaffen hat,
Er schuf den Menschen aus einem Klumpen Blut.
Lies!, denn dein Herr ist der Allgütige,
Der (den Menschen) lehrte durch die Feder,
den Menschen lehrte, was er nicht wusste.“ [Koran 96/1-2].
Mit diesen göttlichen Worten begann sein Prophetentum und
die Welt konnte sich nun auf die Barmherzigkeit Gottes freuen: „Wir entsandten
dich nur als eine Barmherzigkeit für alle Welten“. [Koran: 21/107.]
Die universale Botschaft, die Gott durch seinen Gesandten
den Menschen verkündigte, sollte die Gesellschaft verändern.. So kam es zu
Gerechtigkeit unter den Menschen und zur Abkehr vom Bösen. Seine Botschaft
betonte besonders die hohen moralischen Werte und die Gerechtigkeit. Dies wird
in der Sura 68 Vers 4 des Koran deutlich: „Und du besitzest ganz sicherlich
hohe moralische Eigenschaften“.
Der Prophet sagte dazu selbst: „Ich wurde entsandt, um hohe
edle Charakterzüge zu vervollkommnen“. So erbten wir die prophetischen Werte
wie Sanftmut, Friedfertigkeit und Toleranz. Eine Eigenschaft des Propheten war
auch, sanftmütig (halim) zu sein. Die Quelle seiner Moral und der Toleranz ist
der Koran.
Toleranz und Mitmenschlichkeit
Sowohl in den heiligen Schriften wie mystischen Büchern, als
auch in Werken der Philosophie und Weisheit, taucht der Begriff Toleranz als
die wichtige Charaktereigenschaft immer wieder auf. Die Tradition der Toleranz
findet ihre Akzeptanz und Fortsetzung ebenfalls in der Spiritualität und
Frömmigkeit des Islam.
So legten Gott und der Prophet des Islam allen Menschen
gegenseitige Toleranz ans Herz. Deshalb sollte ein Muslim mit Andersdenkenden
und Andersglaubenden gütig umgehen und deren Einstellungen und Meinungen
respektieren. Darüber lesen wir im Koran: „Euch euer Glaube, mir mein Glaube.“ (109/6)
So praktizierte der Prophet selbst diese Werte und empfahl
uns, tolerant gegenüber anderen zu sein. Er äußerte sich so darüber: „Ein
Muslim ist ein Mensch, der mit allen gut auskommt und mit dem man auch gut
auskommen kann.“
Zweifellos ist Gott der Barmherzigste der Barmherzigen, er
liebt die Menschen, die Mitleid haben. Der Prophet hielt an seiner Toleranz
immer fest, auch wenn das Leiden zunahm. Er besaß einen sehr sanftmütigen
Charakter, mit dem er auch Böses ertragen und dulden konnte. Nicht-Muslimen tat
er nie Unrecht an. Als der Prophet Muhammed in der Gebirgsstadt Taif (in der
Nähe Mekkas) mit Steinen beworfen wurde, betete er zu Gott für seine Verfolger
mit folgenden Worten: „O mein Herr! Erbarme dich ihrer. Denn mein Volk ist
unwissend. Sie wissen nicht, was sie getan haben.“
Vorbild und Beispiel
Für Muslime ist er ohne Zweifel ein universeller Bote
Gottes, der mit seiner Lehre für alle Zeiten einen vorbildlichen Charakter
besitzt.
Durch seinen Sanftmut und seine Güte zeigte er einen Weg
auf, der für die Menschheit bahnbrechend sein sollte.
Der Gesandte Gottes galt in seiner Umgebung als
außerordentlich vertrauenswürdig, wahrheitsliebend, großzügig, hilfsbereit,
freundlich, höflich und sehr bescheiden. Außerdem war er innerlich und
äußerlich rein, was er auch jedem empfahl. Er war sowohl Prophet als auch
Diener Gottes.
Sowohl um das soziale Leben seiner Gesellschaft, als auch um
das Leben seiner Familie kümmerte er sich. Auf eine würdige Verhaltensweise
gegenüber Frauen legte er großen Wert. In seiner Abschiedspredigt äußerte er
sich dazu: „Ich empfehle, dass ihr die Rechte der Frauen achtet und
diesbezüglich gottesandächtig handelt. Denn ihr habt ein gewisses Recht über
euere Frauen, sie haben ein gewisses Recht über euch.“ Aus diesem Grund pflegte
er nicht nur ihre Bedürfnisse zu erfüllen, vielmehr zeigte er sich seinen
Frauen gegenüber in jeder Hinsicht behilflich und verständnisvoll.
Auch als Ehemann brachte er seiner Frau Freundschaft,
Respekt und praktische Unterstützung entgegen und sagte: „Das Paradies liegt zu
Füßen der Mütter“. Mit dieser Aussage verdeutlicht er, dass er die
Frauenrechte, insbesondere die der Mutter für fundamental hielt.
Toleranz gegenüber Andersgläubigen und Nachbarn
Seine Lebensweise zeigte gegenüber Angehörigen anderer
Religionen großen Respekt und menschliche Nähe. Er lehrte seine Anhänger, dass
zu Christen und Juden eine besondere Nähe besteht und dass den Menschen die
freie Wahl obliegt, den Glauben an Gott anzunehmen oder abzulehnen, und dass
Muslime ihre Mitmenschen mit Güte behandeln sollen. Muhammed sah sich als Nachfolger
Jesu und bezeichnete diesen als seinen „Bruder“.
Toleranz gegenüber Nachbarn ist im Islam sowohl eine soziale
Aufgabe, als auch ein Gebot; denn Nachbarn kommen gleich nach der Familie.
Die Beachtung der Rechte der Nachbarn und Pflege guter
Nachbarschaft war für ihn äußerst wichtig. Dabei spielte die Glaubensrichtung
des Nachbarn keine Rolle.
So bekräftigte er diese Ansicht mit Nachdruck:
„Derjenige ist kein (wahrhaftiger) Gläubiger, der sich satt
isst, während sein Nachbar Hunger leidet.“ Desgleichen betont er:
„Derjenige glaubt nicht, dessen Nachbarn vor seinen
Missetaten nicht sicher sind.“
Hidschra (Auswanderung) und Tod
Der Prophet nahm die Einladung der muslimischen Gruppe der
Stadt Yathrib (später Medinat-an-Nabi* = Medina**) an und wanderte mitsamt
allen gläubigen Muslimen dorthin aus. Damit konnte er das Leben seiner Person
und die Existenz seiner Gemeinde retten.
Die Auswanderung des Propheten Muhammad von Mekka nach
Medina (Yathrib) erfolgte im September 622 n. Chr. In Medina schloss er mit
unterschiedlichen Religionsgemeinschaften und Stämmen ein Friedensabkommen.
Dank dieses Gesellschaftsabkommens lebten Juden, Christen und Muslime in dieser
Stadt ziemlich friedlich zusammen. Das Abkommen bildete die Grundlage für eine
friedliche Koexistenz arabischer und jüdischer Stämme, die seit Jahrhunderten
miteinander unfriedlich umgingen.
Auch die erste Moschee des Islam wurde vom Propheten und
seinen Gefährten in Medina errichtet. Ebenso gründete er die erste Gemeinde und
Gemeinschaft des Islam. Im Jahr 632 starb er in Medina wurde in der erwähnten
Moschee begraben.
Die wichtigste Botschaft des Propheten des Islam damals wie
heute ist das friedliche Zusammenleben aller Menschen.
Die Muslime freuen sich über die gesegnete Geburt ihres
Propheten und feiern dies jedes Jahr.
Koran 49/13: O ihr Menschen, Wir haben euch von Mann und
Weib erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, daß ihr einander
kennen möchtet. Wahrlich, der Angesehenste von euch ist vor Gott der, der unter
euch der Gerechteste ist. Siehe, Gott ist allwissend, allkundig.
Koran 35/24: Wahrlich, Wir haben dich mit der Wahrheit
entsandt, als Bringer froher Botschaft und als Warner; und es gibt kein Volk,
bei dem nicht früher schon ein Warner erschienen wäre.
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